Guten Morgen,
Nachdem ich gestern ein paar Hinweise zum Verlauf unserer Wohlstandskurve geben durfte (hier; Spoiler: nach unten), heute dann mal die Folgefrage, was denn unsere Volksvertreter so mit dem Wohlstand machen:
Steuerlast: https://www.oecd-ilibrary.org/taxation/taxing-wages-2021_83a87978-en
Dass Deutschland ein Hochsteuerland ist, hat die OECD bereits im April 2021 erneut festgestellt, ohne dass dies in Deutschland zu Verwunderung führen würde (ich hatte bereits hier dazu geschrieben).
Steuereinnahmen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/steuerschaetzung-scholz-109.html
Pünktlich zu Karnevalsbeginn haben die Steuerschätzer ihre Prognosen gegenüber dem Mai 2021 kräftig erhöht und erwarten nun für die neue Bundesregierung Euro 179 Mrd. an zusätzlichen Steuereinnahmen. Die decken aber immer noch nicht die „Wünsch-dir-was-es-ist-noch-Suppe-da“-Liste der potentiellen Ampel ab.
Ah, der Tagesspiegel wird schon mal erfinderisch…
Herr Scholz gab dagegen zumindest vor der Wahl die FDP. Mal schaun, was davon übrig bleibt…
Schwarzbuch: https://www.schwarzbuch.de/
Verlässlich wie immer zeigt das Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes die Verschwendung von Steuergeldern auf.
Investitionsquote: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Investitionsquote
Hatte ich ja gestern schon (Platz 107 von 176 geht an Deutschland).
Fazit: Also, wir in Deutschland haben eine der höchsten Steuerquoten weltweit, liegen aber bei den Investitionen noch nicht mal unter den oberen „10“ – weder nominell noch prozentual. Obwohl die Steuereinnahmen zumindest bis rekordverdächtig sprudeln werden, dürften sie nicht zur Deckung der Ausgaben reichen. Und Steuerpläne gibt es schon wieder genug, genau, wie Ausgabenprogramme von denen viele wieder das Zeug fürs Schwarzbuch haben werden. Und das alles angesichts eines absehbar sinkenden Wohlstandsniveaus. Und wir sprechen hier über eine „ceteris paribus“-Situation. Sprich, die nunmehr anstehenden Projekte der Ampel sind darin nicht abgebildet. Und absehbar dürfte auch sein, dass es nach 2025 nicht mehr so weitergehen wird mit Rekord-Steuereinnahmen, wenn es denn bis 2025 reicht. Es besteht die Gefahr, dass die kommende Bundesregierung im Laufe der Legislaturperiode dann doch zu Steuererhöhungen greifen wird – und so den Wohlstand bzw. die Möglichkeit, diesen aufzubauen, weiter beschneiden wird. Schade eigentlich.
Spruch des Tages: „Die Kunst der Besteuerung besteht ganz einfach darin, die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viel Federn bei möglichst wenig Geschrei erhält.“ – Jean Baptiste Colbert
Keep calm and carry on!
-tz