Fog of War – 30. Mai 2022 – Tag 96

So, frisch (ausgelüftet) von einem kurzen, aber stürmischen Trip zur Nordsee, heute nur ein etwas ausführlicheres Lageupdate:

Lage: https://twitter.com/DefenceHQ/status/1531143716840284161 (Lage)

https://twitter.com/DefenceHQ/status/1531256855506345986 (Karte 1)

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/wie-weit-sind-die-soldaten-aktuelle-karte-der-russischen-invasion-in-der-ukraine/ (Karte 2)

https://www.n-tv.de/politik/Russland-nimmt-ukrainisches-Oberkommando-im-Osten-ins-Visier-article23363846.html

https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-may-29

https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/analyse-von-thomas-jaeger-putin-gewinnt-gerade-den-krieg-genauer-blick-auf-die-front-enthuellt-die-wirkliche-lage_id_107358140.html

https://www.linkedin.com/posts/robin-horsfall-52243220_taking-ground-means-nothing-to-win-a-war-activity-6936603759770791936-EX8f?utm_source=linkedin_share&utm_medium=member_desktop_web

Während die RUS Kräfte scheinbar rund um Slowjansk Kräfte für einen „Großangriff“ sammeln, scheinen die UKR Kräfte Cherson wieder näher zu kommen. Auch wenn die Nachrichten über die RUS Geländegewinne zu Besorgnis Anlass geben, rücken Robin Horsfall (Linked-In) und Prof. Jäger (Focus) diese RUS „Gewinne“ ins Gesamtbild. Und das sieht nach wie vor nicht so gut aus für RUS. Die Verluste der RUS Truppen, was junge Offiziere (UK MinDef) und RUS Minoritäten (Twitter, Kamil Galeev) angeht, dürften sich zumindest mittel- und langfristig sehr negativ auf die Fähigkeit der RUS Streitkräfte auswirken, komplexe Operationen durchzuführen. Von den Auswirkungen auf die Moral der Truppe und die Stimmung im Lande mal ganz zu schweigen.

BdL: Die RUS Streitkräfte haben ihre Taktik aus dem zweiten Welt- und dem Kalten Krieg wieder aufgenommen: Schlicht Geländegewinne durch konzentriertes Artilleriefeuer unter Inkaufnahme der totalen Zerstörung des Geländes und ziviler Opfer zu erzielen. Und es dürfte auch die letzte Taktik sein, die RUS angesichts der bisherigen eigenen Verluste noch bleibt. Die Frage ist aber nicht, wie lange das RUS durchhält, sondern wie lange die UKR dieser Taktik stand halten kann. Das könnte sie sehr gut, wenn sie über die entsprechenden schweren Waffensysteme – nebst Munition verfügen würde. Während die deutsche Regierung diesbezüglich nach wie vor einen, sagen wir, eher unübersichtlichen Kurs fährt (zuletzt hier), haben die Slowaken gerade wieder acht Artilleriesysteme an die UKR geliefert (hier) und litauische Bürger Euro 5 Mio. gesammelt, um den Kauf türkischer Drohnen für die UKR zu finanzieren (hier) . Mittlerweile ist die „Abschlussschwäche“ der Deutschen so „legendär“, dass sich der dänische Verteidigungsminister bemüßigt sah, auf den Hinweis, dass die Verpflichtung, Anti-Schiffs Raketen an die UKR zu liefern, nicht gleichbedeutend mit deren Lieferung sei, zu antworten „We are Danes, not the Germans“ (hier).

Mark my words: Wenn die UKR den Krieg nicht gewinnt, wird Deutschland so isoliert sein, wie zuletzt 1919 oder 1945. Und wir werden uns da nicht mehr per Scheckbuch-Diplomatie rauskaufen können. Denn unsere Schecks sind ungedeckt.

Spruch des Tages: „The best argument against democracy is a five-minute conversation with the average voter.“ – Winston Churchill

Keep Calm & Carry on

-tz

& BTW: Путин, иди на хуй!

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