Morning Briefing – 20. Dezember 2021 – Kamelle! Wir hams ja!

Guten Morgen,

Die letzte Woche hatte ich ja mit einem impulsiven Wutpost über die „Geldgeschenke“ an und für die gestartet, die eh schon haben (hier). Heute folgt sozusagen „Teil II“ – mit einer Annekdoten-Sammlung zur Einnahmesituation diverser elitärer Berufe:

MdB: https://www.focus.de/politik/deutschland/analyse-von-hugo-mueller-vogg-von-bafoeg-auf-250-000-euro-jahresgehalt-was-macht-das-geld-mit-jungen-mdbs_id_24406995.html

Herr Müller-Vogg geht aber davon aus, dass die Abgeordneten mit ihren Euro 200.000 Jahresgehalt in der Liga mit GF spielen. Da hat er offensichtlich nicht die jüngsten Untersuchungen dazu gesehen, denn die verdienen „nur“ 176.000,- (hier). Sprich, der Otto-Normal MdB verdient schon mehr als ein GF. 

MdEP: https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/mitten-in-der-krise-200-millionen-euro-mehr-gehalt-fuer-eu-beamte-78535110.bild.html

Kamelle! Euro 200 Millionen mehr für die Abgeordneten des Europaparlaments. Wir hams ja!

Parteinahe Stiftungen: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesrechnungshof-kritisiert-spitzengehaelter-bei-parteinahen-stiftungen-a-f99adaa4-0296-4a06-a644-d3e432d0ed96

„Stiftungen zahlten ihren Vorständen, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern oder Generalsekretärinnen und Generalsekretären außertarifliche Entgelte bis zur Höhe der Besoldungsgruppe B9«, schreibt der Bundesrechnungshof. »Das sind derzeit mehr als 12.000 Euro monatlich.“ (Der Spiegel)

Öffentlicher Dienst: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/oeffentlicher-dienst-tarifeinigung-laender-101.html

„Die Tarifbeschäftigten bekommen vom 1. Dezember 2022 an 2,8 Prozent mehr Geld. (…) Zudem erhalten sie Anfang kommenden Jahres eine steuerfreie Zahlung nach den Corona-Regeln von 1300 Euro. Das Ergebnis soll auf die 1,2 Millionen Beamten übertragen werden.“ (ARD) 

Nicht schlecht, vor allen Dingen, wenn man beachtet, dass die Tariflöhne in diesem Jahr im Schnitt nur um 1,3% gestiegen sind (hier), selbst wenn man berücksichtigt, dass der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst eine Laufzeit von 24 Monaten hat.

Nebeneinkünfte Richter: https://www.welt.de/wirtschaft/article231341111/Einkommen-der-Bundesrichter-Nebeneinkuenfte-uebersteigen-im-Extremfall-100-000-Euro.html

„Bei so viel Geld stellt sich die Frage nach dem dafür notwendigen Zeitaufwand und wie er oder sie das mit der Tätigkeit als Bundesrichter unter einen Hut bekommt.“ (FDP-Politiker Jürgen Martens). Nicht nur Herr Martens dürfte sich diese Frage stellen, gerade auch vor dem Hintergrund der Verzögerung der Entscheidung des BVerfG zu den Corona-Maßnahmen…

Fazit: Eure Armut kotzt mich an! So oder so ähnlich dürfte so manch Mitglied der 1. 2. und 3. Gewalt denken. Umgekehrt frage ich mich als – zumindest im Vergleich dazu – Geringverdiener, wer das eigentlich alles bezahlen soll und warum in der „freien“ Wirtschaft pausenlos von Haftung die Rede ist (s. nur hier), aber der Verdienst schon des Durchschnitts-Geschäftsführers unterhalb dessen liegt, was ein MdB verdient – dessen Haftungsrisiken gen Null tendieren. Umgekehrt, wie soll ich es bei diesen Einkünften und der Sicherheit im öffentlichen Dienst (nicht bei Abgeordneten, die können ja auch aus dem Parlament fliegen) und Null Haftungsrisiko einem gut gebildeten und intelligenten jungen Menschen verdenken, wenn er die Sicherheit des Staatsdienstes sucht (s. nur den entsprechenden Ratgeber beim Hurrablatt, hier)?

Spruch des Tages: „Das ist die Seuche unserer Zeit – Verrückte führen Blinde“ – William Shakespeare

Keep calm & carry on!

-tz 

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