Guten Morgen,
Während die USA Freitag Nacht in den „Governmental shutdown“ abgerutscht sind, hat ein SPD-Parteitag mit 56% für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen gestimmt – und so zunächst mal einen deutschen „shut down“ verhindert. Derweil sind die Zinsen für die als Referenz geltende zehnjährige US-Staatsanleihe Freitag auf auf 2,63% gestiegen.
Auch sonst bietet das Weltgeschehen derzeit genug aufgregende Geschichten:
Schuldscheindarlehen: https://www.ft.com/content/ac329fba-fac4-11e7-a492-2c9be7f3120a
Steinhoff, Carillion, ????? – schon im Morning Briefing vom 23. November 2017 habe ich darauf hingewiesen, dass es bei den Schuldscheinen die nächste Blasé geben könnte. Die FT springt jetzt darauf an – dann warten wir mal auf die nächsten Krisenfälle
Vor über 20 Monaten habe ich vor auffliegenden Ponzis als Zeichen einer kommenden Rezession gewarnt (s. hier), nachdem Firmen wie Theranos oder Valeant (oder Ezubao in China) aufgeflogen waren. Bis zu Steinhoff (nach derzeitigen Erkenntnissen eher nicht das klassische Schneeballsystem) war dann Ruhe. Vielleicht kommt dann jetzt die nächste Welle….
PPP: https://www.thetimes.co.uk/article/billions-lost-by-taxpayer-on-wasteful-pfi-projects-6nn8dk5h6
„PPP“ steht für „Public Private Partnership (in England „PFI“ für „Private Finance Initiative“) und meint, dass private Investoren öffentliche Projekte vorfinanzieren und dann über Nutzungsgebühren ihre Kosten (und den Profit wieer reinholen). In England wurde jetzt nachgewiesen, dass einige PFIs bis zu 40% mehr kosten, als die entsprechende konventionell vom Staat finanzierte.
Bevor wir Deutsche aber mit Fingern auf die Briten zeigen: Gerade in Berlin haben wir ja mit der Privatisierung von Dienstleistungen (Wasser, Strom, etc.) schon unser blaues Wunder erlebt – und könnten es mit der S-Bahn gleich wieder erleben: https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/zukunft-der-s-bahn-spd-und-die-linke-wehren-sich-gegen-private-dienstleister-29511010. Unvergessen ist auch das Desaster über die Maut und die Autobahn A1 (s. hier).
Historisch: 2002: Kmart, einer der größten Einzelhandelskonzerne der USA, beantragt Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/22._Januar).
Ich wünsche wie immer einen guten Start in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz
P.S.: Im Blogroll habe ich mal wieder aufgeräumt, einige Blogs rausgeschmissen und dafür neue aufgenommen (z.B. Ökonomenstimme).