Morning Briefing – 27. November 2017 – Selbsttragende Zombies? // Export // Lufthansa

Morning

Guten Morgen,

So, eine Woche nach dem Scheitern von Jamaika scheint sich zumindest bei einigen Medien die Diskussionskultur wieder etwas gefangen zu haben.   

Hervorheben möchte ich als Beispiel dafür drei Artikel: Zum einen (wieder einmal) den aktuellen Kommentar von Herrn Fricke: „Bloß nicht wieder vier Jahre große Koalition„. Nicht nur eine sehr gut lesbare und witzige Schreibe – nein auch inhaltlich mit einigen dicken (also bedenkenswerten) Brettern, z.B. dem Ruf nach einer wirklichen Erbschaftssteuer, um die auseinanderdriftende Vermögenssituation wieder in den Griff zu bekommen. Hut ab.

Dann den Kommentar des ehemaligen Verfassungsrichter di Fabio: „Das Ende der stabilen Demokratie?“ (Leider hinter einer Paywall), in dem er in sehr lesenswerter Weise eine gelähmte Debattenkultur durch Überhöhung der Kanzlerschaft als Kernproblem ausmacht.

Und schließlich der Kommentar des ehemaligen Verfassungsrichters Voßkuhle in der FAZ: „Ein Populist ist ein Gegner der Demokratie„, in dem er treffend eine Definition des Populismus abgibt. Insbesondere das Merkmal des „Besonderen Zugangs zur Wahrheit“ finde ich gut. Leider unterlässt Herr Voßkuhle es aber, die Attitüde der etablierten Parteien auf populistische Elemente abzuklopfen. Und hier liegt das Problem seiner Analyse: Es geht nicht darum, ob die AfD populistisch ist (was sie ist), es geht darum – wie auch di Fabio gut herausarbeitet – dass die etablierten Parteien sich auf das selbe Glatteis des Populismus begeben. Und ob sie dafür kritisiert werden oder man es Ihnen durchgehen lässt, weil sie ja die „Guten“ sind.

In diesem Sinne hatten die Jamaika-Sondierungen vielleicht ihr gutes, weil etablierte Parteien einmal im direkten Miteinander genau ihre Gemeinsamkeiten und ihre Differenzen herausgearbeitet haben (und sich menschlich wohl auch mal näher gekommen sind, wie Herr Fleischhauer süffisant beobachtet, hier). Im Falle einer Minderheitsregierung könnte dies entscheidend sein.

So und nun wieder zu den Wirrnissen der aktuellen Wirtschaft:

Selbsttragende Zombies?https://www.welt.de/finanzen/article170854484/Zombie-Effekt-gefaehrdet-den-Aufschwung-in-Europa.html

https://www.welt.de/wirtschaft/article170909395/Deutschland-schafft-sich-den-selbst-tragenden-Aufschwung.html

Ja, was denn nun – schaffen wir uns den selbsttragenden Aufschwung oder sind wir von (Unternehmens-) Zombies bedroht? Liebe Die Welt, entscheide dich.

Exporthttp://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/exportboom-deutsche-wirtschaft-waechst-schneller/20621644.html

Die Fakten sprechend aktuell eher für „selbsttragenden Aufschwung“ (was aber Zombies nicht ausschließt).

Lufthansahttp://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/kartellamt-prueft-preisbildung-von-lufthansa-tickets-15308514.html

Na, das wundert mich aber….

Historisch:

Ich wünsche wie immer einen guten Start in den Tag und in die Arbeitswoche!

Viele Grüsse,

-tz

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