Wenn man sich das nachfolgende Chart der BofA anschaut, dann muss man keine Wirtschaftsweiser sein, um zu erkennen, dass die Preisentwicklung bei Bitcoins, na ja, sagen wir, „rasant“ ist.
Dementsprechend laufen natürlich die üblichen Diskussionen unter Beteiligung der üblichen Verdächtigen: So zweifelt Herr Shiller (ja, das ist der von Case-Shiller) öffentlichkeitswirksam an der Bitcoin-Story, während Zerohedge erst mal ein mögliches Pricing von 0 bis 100.000 USD für Bitcoins ausruft. China hat dann gleich ICO’s (Initial Coin Offerings, also die Neuemission von „Bitcoin-Ablegern“) komplett verboten (diese alten Spassverderber ;-))). Auf der anderen Seite scheint es die ersten praktischen Anwendungen zu geben, so dass das ganze Konstrukt vielleicht doch kein reines virtuelles Casino ist. Diese Reihe von interessanten Artikeln könnte man kilometerweise fortsetzen….
Aber watt nu? Blase, keine Blase, Innovation oder Teufelszeug: Ich bin kein IT-Experte, aber die meisten IT-Experten, die ich kenne, sagen mir, dass die hinter Bitcoin stehende Technologie namens Blockchain tatsächlich der aktuelle heiße Scheiß ist. Demgegenüber sehen die meisten IT-Experten die darauf basierenden Krypto-Währungen zumeist als heiße Luft an.
Mich als älteres Semester erinnert die Situation stark an die Endphase der New Economy so ab Ende 2000 – dem Zeitpunkt, als an Stelle von Ebitda, Eigenkapital oder ähnlichen langweiligen Werten nur noch von Cash-Burn-Rate, IPO’s und ähnlichem gefaselt wurde. Beim Platzen der New-Economy kamen dann auch eher zwielichtige Geschäfte ans Licht (man denke nur an Enron oder Comroad).
Dementsprechend gehe ich davon aus, dass auch diese Blase irgendwann platzt (mit welchen Auswirkungen auf die „Realwirtschaft“ auch immer) und sich dann – ähnlich wie bei der New Economy – nachhaltigere Geschäftsmodelle aus dem Scherbenhaufen herauskristallisieren. Bis dahin können wir uns die historischen „Vorbilder“ anschauen: Passenderweise kam nämlich gerade ein Film über die „Tulip-mania“ im 17 Jhdt. ins Kino….(„Tulpenfieber„). Ähnlichkeiten mit aktuellen Ereignissen dürften nicht ganz unbeabsichtigt sein.