So langsam kommt nicht nur das Handelsblatt in Sachen „carmageddon USA“ in Schwung – wie dieses Interview zeigt; nein, auch BTO weist in einem zweigteilten Post (hier & hier) unter Kommentierung zweier Artikel im Telegraph (hier & hier) auf den disruptiven Charakter der kommenden Elektrifizierung des Automobils hin (die in meinen Augen – ähnlich wie seinerzeit das IPhone – nicht mehr aufzuhalten sein wird).
Derweil setzt sich die WiWo mit der Thematik der Verbriefung der „auto loans“ auseinander (hier) und arbeitet heraus, dass das jetzige Verbriefungsvolumen nicht mit dem Auslöser der Finanzkrise, also den Immobilien-CDO’s, vergleichbar sei. Den sprichwörtlichen „weißen Elefanten“, den der Artikel leider übersieht, ist der der Auswirkungen auf die OEMs. Diese werden nämlich unter einem „Double Whammy“ von sinkenden Preisen von Neuwagen und weniger potentiellen Käufern getroffen werden, während sie sich auf die Elektrifizierung des Autos umstellen müssen. Damit dürften die US-OEMs zurück in die Krise von 2008 fallen, die ausländischen OEMs werden sich dem Trend ebenfalls nicht entziehen können. Alleine dieser Trend wird eine spürbare Auswirkung auf die US-Volkswirtschaft haben – größer als der des seinerzeitigen Einbruchs in der Baubranche nach dem Crash der Immobilienblase. Insoweit ist die Verbriefungs-Thematik nur ein kleiner Teil des carmageddons.
Und, das ist keine Prognose mehr, der Prozess des Crashs im Automarkt läuft bereits ab, wie sich am höchsten Neuwagenbestand belegen lässt, dass GM seit dem Beginn der letzten Krise ausweisen muss (hier). Diese „Autohalde“ beruht auf den seit sechs Monaten kontinuierlich einbrechenden Verkaufszahlen in den USA, die auch im Mai und damit den sechsten Monat in Folge zurückgingen (s. näher hier).
Sollte sich dieser Prozess fortsetzen, dürfte er das ohnehin fragile Wachstum in den USA gefährden. Die Frage wird sein, ob, wann und mit welchen Mitteln die Politik gegensteuern wird.