The Italian Job – mission impossible?

blackswan

Derzeit erscheint die Situation Italiens etwas aus dem Focus der Medien verschwunden. Zu Unrecht, wie die nachfolgenden Betrachtungen zeigen:

Nicht nur im Rahmen dieses Blogs beobachte und kommentiere ich die Entwicklung der italienischen Banken (s. z.B. hier). Als ich vor einiger Zeit einen Bankenkontakt von mir auf die Malaise der italienischen Banken ansprach, meinte er nur lapidar, dass das Problem gar keines mehr sei, da die im Fokus stehenden Euro 360 Mrd. an Non-Performing-Loans (NPLs) doch bereits für 10% ihres Nominal-Wertes gehandelt werden und die italienischen Banken das ursprüngliche Volumen schon weit abgeschrieben hätten. Dementsprechend werde das Problem „über die Zeit“ abgearbeitet. Laut FAZIT betrug der Wert der NPLs Mitte 2016 tatsächlich „nur“ noch 191 Milliarden Euro. Auch weist BTO darauf hin, dass je nach Berechnungsweise Italien sogar weniger Schulden ausweist als Deutschland. Soweit, so gut also?

Neuere – Artikel in den „Nicht-ganz-So-Mainstream“-Medien zeichnen demgegenüber ein eher dramatisches Bild der Situation im italienischen Bankensektor: Nicht nur der Rettungsplan für die Krisenbank Monte dei Paschi schwankt, nein auch den Krisenbanken Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca droht möglicherweise die Abwicklung (s. hier).

Die Probleme der Banken erschweren die Kreditvergabe an die heimische Wirtschaft und dementsprechend erscheint es auch ausgeschlossen, dass Italien aus seinen Schulden „herauswachsen“ kann (s. dazu erneut FAZIT und BTO). Wie zu erwarten, positionieren sich dementsprechend italienische Offizielle und drohen mit der Rückkehr zur Lira, um den Problemen zu entkommen. Inwieweit diese Äußerungen tatsächlich nur Drohgebärden sind oder sich ein solcher Schritt tatsächlich abzeichnet, wird auch von der Haltung der EU zu den Rettungsvorhaben zeigen.

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