In dieser Woche hat der IWF seine globale Wachstumsprognose leicht auf 3,5% angehoben. Nicht nur die Süddeutsche wundert sich angesichts der weltweit ständig steigenden Risiken über diese aus ihrer Sicht deutlich zu positive Prognose.
Dagegen stützen die aktuellen Wirtschaftsdaten aus Deutschland, trotz einer nicht mehr zu übersehenden Immobilienblase durchaus die Prognose des IWF. Auch das über den Erwartungen (und Vorjahren) liegende Wachstum der chinesischen Wirtschaft könnte der IWF für sich ins Feld führen. Zu letzterem stellt allerdings der Focus lapidar fest, dass „die Probleme, die Peking in den Griff bekommen muss, nicht gelöst wurden, sondern zu einem großen Teil auf die Zukunft vertagt.“ Und zwar (wie schon mal „kurz notiert„) vor allem durch neue Schulden. Die Regierung in Peking scheint allerdings das Problem der Verschuldung durchaus ernst zu nehmen und zu versuchen, „kontrolliert“ Luft aus Blasen im Immobilien- und Aktienmarkt abzulassen.
Und es ist nicht abzusehen, dass der Stimulus durch neue Schulden in absehbarer Zeit zurückgefahren werden kann: So haben die europäische und die japanische Zentralbank in diesem Jahr bereits über eine Billion (!) USD in Asset-Käufe „investiert“. In den USA erfolgt dieser Stimulus aktuell nicht mehr über die Fed, die sich eher auf den Abbau der während und nach der Krise aufgeblähten Bilanz vorbereitet, sondern über das starke Wachstum der privaten Verschuldung, die nunmehr auch wieder in aktiengesicherte Kredite mündet. Nicht umsonst spricht ein Autor in diesem Zusammenhang schon von „unserem miserablen 21. Jahrhundert“.