Mittlerweile vermelden es vermehrt auch deutsche Medien: Der US-Automarkt steht vor seiner nächsten Bewährungsprobe.
Schon vor einiger Zeit hatte ich an dieser Stelle den Durchbruch der E-Autos prophezeit, ein Prozess, der – trotz mannigfaltiger Probleme und Pannen – ungebremst abläuft. Und zu einem immensen Strukturwandel nicht nur in der deutschen Automobilindustrie führen wird.
Die Automobilindustrie kommt nun aber – zumindest (oder: bereits?) in den USA – aus einem anderen Grund in schweres Fahrwasser: Zwar verzeichnete der US-Markt im letzten Jahr einen neuen Absatzrekord, aber der Preis dafür scheint eher hoch gewesen zu sein, denn die „Incentives“ (sprich Rabatte) erreichten ebenfalls ein seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr gesehenes Rekord-Niveau. Auch haben die sog. „Auto Loans“ im letzten Jahr mit USD 1,11 Billionen einen neuen Rekord aufgestellt. Die Zahl der verleasten Fahrzeuge ist ebenfalls (na, was wohl, genau) auf einem Rekordstand. Und jetzt überschwemmen die ersten Leasing-Rückläufer aus den Rekord-Vorjahren den Markt und führen zusammen mit den wegen Nicht-Zahlung von Kreditraten returnierten Fahrzeugen zu einem Preiverfall bei Gebrauchtwagen (natürlich auf Rekordniveau). Die entsprechende „Korrektur“ im Automobilbereich läuft schon, wie nicht nur die Gewinnwarnung von Ford, sondern auch der Kauf von Opel durch PSA zeigt.
Zwar ist der „Auto-Loans“ Markt im Vergleich zum damaligen Gesamt-Immobilien-Kreditmarkt noch vergleichsweise klein. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass der Subprime-Markt zu Beginn der Finanz-Krise einen Umfang von 1,3 Billionen USD aufwies („The value of American subprime mortgages was estimated at $1.3 trillion as of March 2007“), kann man sich vorstellen, dass eine „Korrektur“ des US-Auto-Marktes nicht folgenlos an der US-Wirtschaft vorbeigehen wird. Diese Korrektur wird möglicherweise noch durch die bereits zuvor beschriebenen Umbrüche im Bereich E-Mobilität, Car-Sharing, Driver-less Cars, etc. forciert.
Ob diese „Korrektur“ eine weitergehende Krise – wie 2007 – mit weltweiter Wirkung hervorrufen kann, wird sich auch an den Entwicklungen in anderen „Märkten“ entscheiden: So sind z.B. die sog. „Student Loans“ in den USA mittlerweile auf ein (natürlich!) Rekordniveau angestiegen. Rechnet man die Werte dieser beiden Märkte zusammen, so scheint die damalige Immobilienblase aktuell durch eine „Auto-Loan“ und eine „Student-Loan“-Blase ersetzt (oder sogar noch „übertrumpt“) worden zu sein.
Und in diese Blasen hinein sticht die Fed mit Zinserhöhungen…