So, nach zwei Wochen anderweitiger, wieder mal sehr lehrreicher, Erfahrungen in Flecktarn heute nur kurz die wichtigsten Ereignisse der letzten zwei Wochen in der UKR:
Lage: https://twitter.com/DefenceHQ/status/1594575719454998528
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-november-20
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-november-19
Vad: https://twitter.com/artursorin/status/1590464449462538242?t=Q_fAFUE4PCDPD6vgJ4y_Ww&s=09
Wie schlecht es um die Prognosefähigkeiten deutscher (ex-) Generäle bestellt ist, belegte eindrucksvoll mal wieder Herr Vad, der noch am 7. November von „wochenlangen erbitterten Kämpfen um Cherson“ ausging. Nicht mal fünf Tage später waren die RUS Kräfte kampflos abgezogen und die UKR Truppen in die Stadt einmarschiert. Das nach den Freuden der Befreiung allerdings auch dort schon jetzt wieder das nackte Überleben gesichert werden muss, zeigt der Bericht von T-Online.
RUS Raketenangriffe: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/london-einschaetzung-raketenangriffe-infrastruktur-ukraine-krieg-russland-100.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-raketenangriffe-101.html
In der letzten Woche hat RUS erneut mit 80 bis 100 Raketen bevorzugt die UKR Energie-Infrastruktur angegriffen, scheinbar mit großem Erfolg. Die Energiekrise wird auch die UKR Militärwirtschaft und damit die Kampfkraft der UKR schwächen, das ist klar. Der Tagesspiegel geht aber mal der Frage nach, wie sehr sich gerade die RUS schwächen.
Polen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/explosionen-polen-russland-nato-was-wissen-103.html
https://www.tagesschau.de/inland/polen-patriot-lambrecht-101.html
Der Einschlag einer Rakete nach RUS Produktionsart schockte auch mich in meiner Übung. Nach aktueller Einschätzung dürfte es sich um eine UKR Luftabwehrrakete gehandelt haben, deren Reste nach Abschuss einer RUS Rakete auf POL Territorium niederging – und zwei Menschen tötete. Zumindest aber kein Bündnisfall.
BdL: Auch wenn die UKR nach der Befreiung Chersons bereits wieder über 50% des seit 24. Februar 2022 von RUS widerrechtlich annektierten Territoriums zurückerobert hat (hier), so bleibt die Lage in und um die UKR nach wie vor angespannt. Denn die Versorgungslage nicht nur der Bevölkerung Chersons, sondern auch der ganzen UKR, insbesondere mit Energie, dürfte sich nach den jüngsten RUS Raketenschlägen weiter verschlechtert haben. Auch wenn niemand aus der westlichen Gemeinschaft den UKR den Raketeneinschlag in Polen übel nehmen dürfte, so zeigt er doch die Risiken auf.
Die RUS scheinen die aus Cherson abgezogenen Einheiten nun auf andere Frontabschnitte aufzuteilen, gerade im Osten der UKR branden die Gefechte erneut mit unvermittelter Härte erneut an. Die RUS Kräfte dürften als Minimalziel anstreben, die am 24. Februar 2022 eroberten Restgebiete der Oblasten Luhansk und Donezk sowie die Landzugänge zur Krim zu halten. Die UKR werden noch einige harte Nüsse zu knacken haben, um diesen Plan zum Scheitern zu bringen.
Spruch des Tages: „Italian government is not as crazy as feared. Peaceful transition in Brazil. No violence or election deniers rallies in US. Putin losing in Ukraine. Xi decisions at 20th Party Congress will weaken China’s rise. Iranian protests continue. Fall 2022 has been good for democracy.“ – Michael McFaul (via Twitter, hier)
Keep Calm & Carry on
-tz
& BTW: Путин, иди на хуй!