Aha, Herr Scholz war sich also „immer“ sicher, dass Herr Putin Gaslieferungen als Waffe einsetzen würde (hier). Wow. Der Mann versteht sich echt auf Geheimhaltung. Und zwar so, dass niemand, aber auch wirklich niemand etwaige Gegenmaßnahmen treffen konnte.
Lage: https://twitter.com/DefenceHQ/status/1580055920351924224
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-october-11
Es gibt keine Meldungen über größere Frontverschiebungen oder Aktivitäten an der eigentlichen Kampflinie. Interessant ist aber, dass die RUS Armee jetzt laut ISW auf belarussische Depots zurückgreift, um sich auszurüsten. Das zeigt, dass Meldungen über fehlende Munition der RUS Armee (gestern hier) wahrscheinlich korrekt sind. Die Ausbildung und Ausrüstung RUS Soldaten wird in Belarus Geld und Kräfte binden – die folgerichtig nicht im Kampf gegen die UKR zur Verfügung stehen.
Raketenangriffe: https://www.nzz.ch/international/ukraine-putin-uebt-vergeltung-aber-russland-hat-zu-wenig-raketen-ld.1706697
Die RUS Raketenangriffe am 10./11. Oktober 2022 dürften kein Racheakt für die Sprengung der Krim-Brücke durch UKR Kräfte gewesen sein, wie Herr Putin behauptet (hier). Die Behauptung des UKR Geheimdienstes, dass RUS den Angriff seit dem 2. Oktober plante (ISW, oben), wird dadurch gestützt, dass 30% der Energie-Infrastruktur durch den Schlag getroffen wurden. Der Angriff diente also wohl dem(energietechnischen) „Aushungern“ der UKR Bevölkerung. Der Preis, den RUS dafür zahlt ist hoch – gehen dem Land doch die Raketen aus (NZZ).
Nun ja, überrascht mich nicht wirklich, dass die Bundeswehr nur Munition für zwei Tage hat – bereits im Rahmen der Diskussion um das Sondervermögen war der Finanzierungsbedarf auf alleine Euro 20 Mrd. geschätzt worden, aber Munition soll aus dem laufenden Verteidigungshaushalt finanziert werden (hier). Da kann man sich vorstellen, dass die tollen neuen Waffensysteme demnächst sogar vielleicht auf dem Hof stehen. Aber von Schießen hat ja keiner gesprochen.
BdL: Die RUS Raketenangriffe auf zivile Ziele in der UKR sind ein Kriegsverbrechen, aber aus Sicht der RUS Armee wohl nicht irrational. Aber auch hier lernt die RUS Armee nicht aus der Geschichte: Bombardements der Zivilbevölkerung haben noch nie dessen Willen gebrochen – „Bomber Harris“ kann davon ein Lied singen, genauso, wie die Bürger von Coventry. Aber die RUS Bürger werden sich spätestens jetzt fragen müssen, warum sie so eine Kriegsführung zulassen – denn die Bilder der Angriffe wurden im RUS Staatsfernsehen gezeigt (hier). Die RUS Bürger wissen Bescheid. Und bevor jetzt jemand entgegnet, dass der Sabotageakt gegen die Krim-Brücke ja auch zivile Opfer zur Folge hatte: Über die von RUS illegal auf UKR Territorium errichtete Brücke wurde militärisches Gerät zum Kampf gegen die UKR transportiert (hier).
Zum Glück müssen wir uns bei der Bundeswehr über solche Fragen keine Gedanken machen – schießen können wir ja eh nicht. Aber Herr Scholz war sich dessen wahrscheinlich immer schon sicher.
Spruch des Tages: „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.“ – Joseph Marie de Maistre
Keep Calm & Carry on
-tz
& BTW: Путин, иди на хуй!