Fog of War – 15. Juni 2022 – Tag 112

Am Tag vor der mutmaßlichen Reise von Herrn Scholz nach Kyiv (hier) ist die Lage an der Front festgefahren, aber nicht nur dort. Denn im westlichen Lager wird nicht nur über die Kriegsziele, sondern auch über den adäquaten Umgang mit Herrn Putin trefflich gestritten:

Lage: https://twitter.com/DefenceHQ/status/1536934069082238977 (Lage)

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/wie-weit-sind-die-soldaten-aktuelle-karte-der-russischen-invasion-in-der-ukraine/ (Karte)

https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-14

Severodonetsk könnte sich zum zweiten Mariupol entwickeln – mit den entsprechenden Konsequenzen: RUS Kräfte werden gebunden und können an anderen Frontabschnitten nicht wirken, Leid der UKR Zivilbevölkerung steigt, Stadt wird völlig zerstört.

Die Schilderungen des ISW, wie die RUS Armee versucht, Rekrutierungsstandards zu senken, um Rekruten zu gewinnen, spricht Bände über die Personalknappheit der RUS Armee. Schon in einer vorherigen Meldung hatte ISW darüber berichtet, wie die RUS Armee versucht, aus Regimentern zusätzliche BTG’s „auszuschwitzen“ – die aber dementsprechend personell schwach aufgestellt sind.

Auch ISW sieht einen Kriegseintritt von BELARUS an der Seite RUS als höchst unwahrscheinlich an. Auch dürfte RUS BELARUS mittlerweile wohl eh eher als unsicheren Kantonisten sehen (s. bei mir schon hier).

Sieg/Niederlage: https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/analyse-von-herfried-muenkler-putins-krieg-am-ende-spricht-alles-dafuer-dass-russland-gewinnen-wird_id_107966206.html

https://www.n-tv.de/politik/Darum-muss-Russland-diesen-Krieg-verlieren-article23389788.html

Während Herr Münkler durchaus nicht unschlüssig davon ausgeht, dass RUS den Krieg gewinnen wird , fordert Herr Gressler unverdrossen, dass RUS den Krieg verlieren müsse. Wenn Sie heute nichts lesen, lesen Sie die beiden Interviews, echt erhellend.

Verhandlungen: https://www.linkedin.com/pulse/wor%C3%BCber-reden-sie-jan-fleischhauer/

https://www.linkedin.com/posts/joachim-krause-07a7ab4a_putin-agiert-wie-ein-kgb-offizier-sagt-r%C3%BCdiger-activity-6939658863289733121-_JfB/?utm_source=linkedin_share&utm_medium=ios_app

Im Nachgang zur neulich nachgezeichneten Diskussion zur Sinnhaftigkeit von Verhandlungen mit Herrn Putin (hier) noch diese Links: Während der ex-Botschafter von Fritsch die Aussichtslosigkeit von Verhandlungen mit Herrn Putin aufzeigt, weist der Journalist Fleischhauer auf die doppeldeutigen Botschaften hin, die Herr Scholz durch seine Telefonate und seine angeblichen Aussagen gegenüber Herrn Putin aussendet.

BdL: „Damit [mit einem Sieg RUS] ist die Sache indes nicht zu Ende, denn der russische Erfolg könnte dafür sorgen, dass die Kombination von logistischer Asymmetrie und nuklearer Eskalationsdrohung das Drehbuch für den nächsten russischen Angriff darstellt, wo auch immer er stattfinden wird. Die Folge wäre, dass Putin oder sein Nachfolger allen jetzt beobachteten Defiziten des russischen Militärs zum Trotz einen Krieg diesen Typs nach dem andern gewinnen werden.“ (Münkler)

Maßgeblich in dem Zitat ist – gerade im Hinblick auf die gerade durch einen Hardliner der RUS Duma negierte Unabhängigkeit Litauens (hier) – die Wendung „…einen Krieg diesen Typs nach dem andern gewinnen werden.“ Denn genau das wird nach einem Sieg RUS passieren – die RUS Militärmaschine wird sich erholen und dann das nächste Ziel suchen. Wie schon vorher.

Und vor diesem Hintergrund sind die Signale, die Herr Scholz an Herrn Putin sendet, wohl tatsächlich nicht so richtig förderlich.

Spruch des Tages: „Wer in einer Demokratie einschläft, muss damit rechnen, in einer Diktatur aufzuwachen.“ – Dwight D. Eisenhower

Keep Calm & Carry on

-tz

& BTW: Путин, иди на хуй!

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