Dann hoffen wir mal, dass angesichts des Lieferstopps für RUS Gas in Polen und Bulgarien (hier) Deutschland tatsächlich in der Lage ist, „in wenigen Tagen“ tatsächlich wenigstens von RUS Lieferungen von ERDÖL (!) unabhängig zu werden, wie Herr Habeck behauptet (hier). In Bezug auf ERDGAS wird uns das allerdings auch nicht so richtig weiter helfen…Im Übrigen ist der Krieg in der UKR jetzt wohl tatsächlich in der „2. Phase“, in der die RUS Kräfte versuchen, ihr Vorgehen auf den Süden / Osten der UKR zu konzentrieren und dabei wohl nicht ganz so unerfolgreich sind.
Lage: https://twitter.com/DefenceHQ/status/1519177727038967808
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-april-26
Die neu an dieser Stelle eingeführte Lagemeldung des „Institute for the Study of War“ ist etwas umfangreicher, macht mir aber einen schlüssigen Eindruck, so dass ich diese Meldung auch mal in meine tägliche Meldung aufnehme.
Die Briten konzentrieren sich in ihrer Lagemeldung heute auf die „Luftlage“. Die RUS Kräfte haben demnach auch nach zwei Monaten Krieg immer noch keine Luftüberlegenheit in der UKR etabliert. Das ist ein strategischer Nachteil, der gar nicht hoch genug zu bewerten ist.
https://www.dw.com/de/belarus-was-in-den-w%C3%A4ldern-an-der-grenze-zur-ukraine-passiert/a-61546051
Auch wenn der weißrussische Präsident Lukaschenko scheinbar treu zu Herrn Putin steht, bedeutet das nicht, dass Belarus für die RUS Kräfte ein „sicherer Kantonist“ wäre, wie die obigen Meldungen zeigen. Dementsprechend deutetet gerade die Meldung der DW darauf hin, dass die RUS Kräfte nicht mehr über Belarus kommen werden.
Grundsätzlich teile ich die Ansicht von General Petraeus, dass das letzte, was Herr Putin jetzt brauchen kann, eine zweite Front ist. Schaut man auf den potentiellen Abzug RUS Kräfte aus Belarus, dann mag das möglicherweise nicht nur dem Umstand geschuldet sein, dass man nunmehr den Schwerpunkt im Süden/Osten der UKR setzt, sondern auch damit, dass man schon dem „Verbündeten“ Belarus nicht mehr traut. In einer solchen Lage dann noch einen Nato-Staat oder (bislang) neutrale Staaten in Europa anzugreifen, dürfte selbst Herr Putin als Selbstmord aus Angst vor dem Tod erkennen.
Transnistrien: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/moldau-transnistrien-russland-101.html
„Das Gebiet steht unter entscheidendem russischen Einfluss, so sind beispielsweise 1.200 bis 1.500 Soldaten der russischen Streitkräfte in Transnistrien stationiert, neben 10.000 bis 15.000 moskautreuen Paramilitärs.“ (Wikipedia, hier)
Also vielleicht doch eine zweite – von Herrn Putin kontrollierte (?? – Front im Rücken der UKR Kräfte?
BdL: Der „Kriegsnebel“ über der 2. Phase der „Sonderoperation“ RUS in der UKR lichtet sich zusehends. Der Schwerpunkt der RUS Kräfte liegt im Süden/ Osten der UKR und (heimliches) Ziel dürfte die Etablierung einer „Landbrücke“ nach Transnistrien unter Abschneiden der UKR von einem Seezugang sein. Sollte dieses Ziel nicht zu erreichen sein, so dürfte die Gewinnung von möglichst viel Terrain im Osten der UKR das Ziel sein, auch um die bislang nur „dünne“ Landbrücke“ zur Krim auszuweiten. Je weiter die RUS Truppen nach Osten vordringen, um so mehr dürften RUS Kräfte versuchen, Transnistrien zu bewegen, ihnen „entgegenzukommen“. Unklar ist, wer nun für die ersten Sabotageakte verantwortlich ist. Auch die UKR könnte ein Interesse haben, die transnistrische Bevölkerung für die eigene Sache „aufzuwecken“.
Außerhalb von Transnistrien würde ich aber die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts über den gegenwärtigen Operationsbereich hinaus als unwahrscheinlich ansehen – die RUS Kräfte haben schon genug damit zu tun, in der UKR Geländegewinne ohne Luftüberlegenheit zu erzielen. Das dürfte etliche Kräfte binden.
Spruch des Tages: „A harmless man is not a good man. A good man is a very dangerous man who has that under voluntary control“ – Jordan Peterson
Keep Calm & Carry on
-tz
& BTW: Путин, иди на хуй!