Auch wenn die Impfbereitschaft wohl auch unter dem Eindruck der kommenden „Omikron-Wand“ (hier) zuletzt wieder etwas an Fahrt aufgenommen hat, so sind am 29. Dezember 2021 immer noch lediglich etwas über 59 Mio. Menschen vollständig geimpft, 38% davon haben schon eine Boosterimpfung erhalten. Auffällig für mich ist insbesondere, dass von den über 60jährigen in Deutschland immer noch über 12% nicht vollständig geimpft sind (s. näher hier). Die Frage ist für mich, woran die fehlende Impfbereitschaft liegt:
Wo Impfgegner zumindest am Anfang 2021 politisch einzuordnen waren, arbeitet der Tagesspiegel heraus.
„Die hohe Zahl an Impfgegnern ist auch ein Erfolg grüner Politik. Wenn man den Leuten ständig einredet, dass Gentechnik des Teufels sei, muss man sich nicht wundern, wenn sie dem Genzeug misstrauen.“ Herr Fleischhauer mal wieder gut in Fahrt – aber zu Recht.
„Wir sind auch gezielt dorthin gegangen, wo die Impfquoten niedrig und die Infektionen hoch waren. In die Großwohnsiedlungen, wo viele Menschen auf wenigen Quadratmetern leben und schlechter Abstand halten können als in gutbürgerlichen Einfamilienhausgebieten. Und wo häufig Sprachbarrieren das Werben für die Einhaltung der AHA-Regeln und für das Impfen erschweren.“ – Andreas Bovenschulte, Bremer Bürgermeister
Fazit: Parteipolitische Präferenzen, Zweifel an der Gentechnik oder ganz profan Sprachbarrieren können individuelle Hinderungsgründe für eine fehlende Impfung sein. Es dürfte wenig hilfreich sein, von einer „Tyrannei der Ungeimpften“ zu reden, wie Herr Montgomery (hier), oder die Ungeimpften, die wohl gegenüber der Zahl der SPD-Wähler bei der letzten Bundestagswahl in der Überzahl sind, als „Minderheit“ zu bezeichnen (hier).
Hier, wie auch bei den Modellierungen (s. dazu hier) dürfte es eher helfen, einmal mehr über diese nicht ganz kleine Gruppe der Ungeimpften in Erfahrung zu bringen, bevor man sie beschimpft. Und, wer weiß, vielleicht kann man dann diese Impfgegner mit entsprechend zielgerichteter Ansprache doch noch überzeugen, sich impfen zu lassen.