Guten Morgen,
Friedrich Merz scheitert (als Aufsichtsrat für einen Flughafen. Nein, nicht am BER), Prinz Harry heiratet (und eine meiner Lieblingsserien geht deswegen den Bach runter) und Herr Schlecker kommt nicht ins Gefängnis (seine Kinder schon). Derweil sorgt ein CSU-Minister (von dem man in der letzten Legislaturperiode nicht viel mitbekommen hat) erst mal für gute Stimmung bei den nächsten Sondierungsgesprächen.
Gestern war ich wieder zur jährlichen Veranstaltung einer Versicherungsgruppe mit Fokus auf die Sozialwirtschaft eingeladen. Die Veranstalter haben über die Jahre stets ein gutes Händchen für die Redner bewiesen. Dieses Jahr war Herr Prof. Dr. Georg Cremer, ehemals Generalsekretär der Caritas (!), der über Armut in Deutschland berichten sollte. Nun denn, in der Erwartung, quasi die Verarmung Deutschlands innerhalb der nächsten fünf Jahre präsentiert zu bekommen, machte ich mich auf. Und wurde eines besseren belehrt: Herr Cremer referierte sehr anschaulich, aber differenziert über das Thema und machte klar, dass die extreme Skandalisierung in diesem Bereich niemandem nütze und allen schade – insbesondere den Armen. An Hand statistischer Daten machte er klar, dass die Armut zwar zugenommen habe – aber schon vor Hartz IV. Diese Reformen seien eben kein Treiber der Armut gewesen. Schade, dass solche ruhigen Stimmen weniger gehört werden. Statt weiterer Ausführungen ein kurzer Artikel aus der FAZ über ihn:
Seidenstrasse: http://derstandard.at/2000068525428/Wie-sich-China-mit-gigantischen-Investitionen-Einfluss-in-Europa-erkauft?ref=rec
Eins muss man ja China lassen: Nicht kleckern, sondern klotzen. Schon ein potentieller Treppenwitz der Geschichte, dass wir hier vor dem „bösen Russen“ zittern, während China der EU mal kurz die erst jüngst beigetretenen (und mit diversen Milliarden hochgepäppelten!) osteuropäischen Länder abnehmen könnte.
China: https://www.ft.com/content/b5fe4a9a-ce13-11e7-9dbb-291a884dd8c6
Aber, wenn man so die aktuell kursierenden Informationen aus China am Stück liest, dann liegt die Vermutung nahe, dass die chinesische Führung bei einigen Themen die Zügel anlegt – so etwa bei Immobilien, Aktien, Bitcoins, etc. Ob diese Stringenz der Abwendung eines Crashs droht oder nur der Machtfestigung der KP, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Interessant ist die Entwicklung aber schon
Historisch: 1918: Im Zuge der Novemberrevolution unterzeichnet Kaiser Wilhelm II. in seinem niederländischen Exil auf Schloss Amerongen die Abdankung vom deutschen und preußischen Thron (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/28._November)
Ich wünsche wie immer einen guten Start in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz
Ein Gedanke zu „Morning Briefing – 28. Dezember 2017 – Armut // Seidenstrasse // China“