M&A – was folgt auf die Rekordjahre?

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Nachdem 2015 als Rekordjahr in die M&A-Historie einging, meinte ich zu einem Kollegen, dass das ja nun – angesichts eben dieser Historie – das absolut sichere Zeichen für den nun sicherlich vor der Tür stehenden Crash sei.

Denn auch auf das Rekordjahr 2006 folgte die Ernüchterung in 2007 auf dem Fuße. Der im M&A-Bereich sehr erfahrene Kollege meinte dazu lapidar, dass auf ein Rekordjahr ja auch noch ein Rekordjahr folgen könne. Und tatsächlich dürfte im 2016 die im Vorjahr schon hoch gelegte Latte gleich wieder übersprungen werden – nicht nur Bayer sei Dank. Ich bin nur froh, dass ich damals zumindest darauf keine Wette eingegangen bin.

Wolfstreet analysiert in einem bemerkenswerten Artikel die Folgen dieser aktuellen M&A-„Mania“, wobei er nicht den erwartbaren Exit (so wie ich letztes Jahr) nimmt und unter Verweis auf die ähnliche Entwicklung 2006/2007 den Rekord zum sicheren Indikator für den kommenden Crash erklärt. Vielmehr zeigt Wolf die Besonderheit der aktuellen Situation auf, nämlich die durch die Zentralbanken ausgelöste Geldschwemme. Deswegen, so Wolf, sei die „klassische“ Vorhersage, auf einen M&A-Rekord folge ein Crash, so nicht mehr möglich. Bei einem weiterhin niedrigen, bzw. negativen, Zinsniveau würden die Investoren, die zur Finanzierung der M&A-Deals ausgegebenen Finanzinstrumente gerne aufnehmen – und die Risiken ausblenden.

Man könnte jetzt diskutieren, ob die Investoren wirklich die Risiken ausblenden oder aber gar keine andere Möglichkeit haben, als sich auf dieses „Spiel“ einzulassen und so zumindest in der Zwischenzeit die Gewinne zu genieren, die einen weiteren (Rekord-!) Mittelabfluss bei den Hedge-Fonds vermeiden helfen. Aber das wäre nur Semantik. Viel wichtiger finde ich, dass viele „Dooms-Day Sayer“ mittlerweile davon ausgehen, dass ein etwaiger Crash zwar gerade durch die laxe Politik der Notenbanken verstärkt würde, dieser aber auf Grund der Marktverzerrungen als Folge der Geldschwemme nicht einmal mehr ansatzweise vorhergesagt werden könne. Ähnlich äußerten sich kürzlich erst Jim Rickards oder Daniel Stelter.

Somit könnte auch das nächste Jahr ein erneues Rekordjahr für M&A-Deals werden, wer weiß.

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