Morning Briefing – 8. Oktober 2021 – Grenzgänger der Wirtschaftswissenschaften – Zukunftsforscher

Guten Morgen,

So (um mal mit Herrn Altmaier zu sprechen…), es ist schon wieder Freitach (wer hat an der Uhr gedreht?), heute mal mit DEN Grenzgängern der Wirtschaftswissenschaften, nämlich den Kaffeesatzlesern, pardon, Zukunftsforschern. Damit daraus dann ein (wirklich sehr langer) „Long-Read“ wird, konzentriere ich mich mal auf ihre oeuvres:

Weak Signals: https://www.jstor.org/stable/41164635?refreqid=excelsior%3Aafcb4913fcbaa75e64f8a0e628652be2

Harry Igor Ansoff lieferte mit seinem Artikel zu sog. „schwachen Signalen“ sozusagen das dogmatische Fundament der Zukunftsforschung.

Megatrends: https://www.infosperber.ch/politik/welt/die-10-megatrends-haben-sie-sich-bewahrheitet/

https://www.nzz.ch/panorama/der-amerikanische-zukunftsforscher-john-naisbitt-stirbt-im-alter-von-92-jahren-ld.1611283

https://buchmarkt.de/menschen/nachruf-auf-megatrends-autor-john-naisbitt/

https://www.spiegel.de/wirtschaft/john-naisbitt-ist-tot-zukunftsforscher-und-bestsellerautor-a-01d53db6-888f-49fa-8b1f-7920adcce018

https://www-spiegel-de.cdn.ampproject.org/c/s/www.spiegel.de/wirtschaft/john-naisbitt-ist-tot-zukunftsforscher-und-bestsellerautor-a-01d53db6-888f-49fa-8b1f-7920adcce018-amp

Tja, leider liest auch John Naisbitt seine Teeblätter jetzt an einem anderen Ort. Sein Buch „Megatrends“ von 1982 dürfte in der Neuzeit einige Menschen inspiriert haben, ihrerseits „Zukunftsforscher“ zu werden.

Future Files: https://books.google.de/books?id=oB1eoDakwiMC&redir_esc=y

Das Buch von Richard Watson habe ich bei der Abwicklung von Mandaten in der Finanzkrise mal am Flughafen Heathrow gekauft – und danach verschlungen. Sehr interessant, insbesondere vor dem Hintergrund der damals düsteren Zukunftsbilder nicht nur cover-technisch ein Farbensprengsel…

Rulebreaker: https://www.zukunft.business/

In der letzten Woche durfte ich einem Vortrag von Sven Gábor Jánszky lauschen (hier) , vor einigen Jahren Autor des Buches „Rulebreaker“. Nur an Hand von Schätzungen der Wissenschaftler, die gerade potentiell innovative Technik nach vorne bringen (z.B. Kernfusion, s. bei mir vorgestern hier), konstruierte er eine Art Zeitschiene bis ins Jahr 2115, an Hand derer er die Entwicklungen und ihre Auswirkungen prognostizierte. Sehr cool!

The next 100 years: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Next_100_Years

Gerade aus deutscher Sicht eher eine Dystopie, die George Friedman da verfasst hat. Die Entwicklung, ab 2010 beschrieben, erscheint aber auch aus heutiger Sicht (leider) nicht unplausibel.

Kurze Antworten…: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurze_Antworten_auf_gro%C3%9Fe_Fragen

… auf große Fragen, sozusagen das Vermächtnis von Stephen Hawking, der sich wohl selbst nie als „Zukunftsforscher“ eingeordnet hätte. Aber sein Vermächtnis blickt dann doch nach vorne.

21 Lektionen: https://de.wikipedia.org/wiki/21_Lektionen_f%C3%BCr_das_21._Jahrhundert

Der (nicht mehr ganz so neue) Star am Philosophen-Himmel, Yuval Noah Harari, setzt mit seinem Buch die neuen Megatrends…..

Fazit: Ohne den Spruch des Tages vorwegzunehmen, so ist es doch schwierig, die Zukunftsforschung als „Forschung“ zu bezeichnen. Komplexe Systeme, wie die Welt mit ihren unzähligen Interaktionen, sind nicht vorhersehbar. Aber bestimmte (Mega-)Trends lassen sich gut extrapolieren. Und zumindest eine Ahnung von der Entwicklung sollte man schon haben, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen (die ja immer die Zukunft betreffen….). Fazit des Fazit: Ganz ohne Zukunftsforschung geht es auch nicht. In diesem Sinne ein schönes Wochenende.

Spruch des Tages: “THE only function of economic forecasting is to make astrology look respectable.” – John Kenneth Galbraith

Keep calm and carry on!

-tz 

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