Während sich vor und über Ostern Experten in interdisziplinären Teams Gedanken über einen Ausstieg aus dem Shutdown/Lockdown machen (die entsprechenden Thesenpapier habe ich – soweit sie vorliegen – in einem separaten Post, hier, zusammenfasst), haben es einige Politiker scheinbar geschafft, mit ihrer Panikmache die Bevölkerung so einzuschüchtern, dass sie jetzt erst mal nicht aus dem Lockdown raus will (hier). Das wird ja witzig werden – wenn Herr Söder plötzlich die Leute zum Arbeiten antreiben will – weil es „seinem“ bayrischen BIP nicht so gut geht. Und, glaubt man einem in der FAZ zitierten „Superforecaster“, dann geht das normale Leben ab 27. April 2020 wieder los (hier). Da sind wir ja mal gespannt.
Die nachfolgenden Posts zeigen erste Ansätze auf, wie es denn wieder los gehen könnte – und welche Nebenwirkungen es geben dürfte:
Coole Idee von Mr. El-Erian – statt zu mosern, sollten wir uns doch alle mal Gedanken machen, wie wir die Wirtschaft wieder in Gang bringen könnten. Auch die Wirtschaftsverbände könnten ja mal Thesenpapiere verfassen.
Während der Kollege Seagon eine Neuauflage der Treuhandanstalt fordert, fürchtet der Wirtschaftsrat der CDU genau diese Neu-Auflage, wie der Teufel das Weihwasser.
Konzentrationsprozess: https://www-manager–magazin-de.cdn.ampproject.org/c/s/www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/coronavirus-der-wirtschaft-droht-eine-neue-konzentrationswelle-a-1306230-amp.html
Wie ich ja auch schon mehrfach ausgeführt habe, sehe ich die Gefahr, dass Herr Altmaier versucht, seine Idee der „nationalen Champions“ im Schutz der Corona-Krise durchzubringen. Das wäre dann eine Staatswirtschaft à la chinoise. Davor kann man immer nur warnen. Die Frage ist, wer es hört.
Fazit: Genau so, wie die allgemeine Diskussion über den Exit aus dem Lockdown mit den Bundesbürgern geführt werden muss, so verbietet sich ein (angeblich) alternativloser Ansatz in der nach-Corona Wirtschaftspolitik. Zwar muss man nicht an eine „Radikalisierung der Mittelschicht“ glauben, wie Herr Buschmann von der FDP, sollte aber der „Wiederaufbau“ zu einem weiteren Konzentrationsprozess von Vermögen und Einkommen bei einigen wenigen führen (s. schon Post zu „The Winner Takes it all, hier), dann dürfte das zunächst die Wirtschafts- und Innovationskraft Deutschlands schwächen – und in der Folge einen (ehemaligen) Mittelstand hinterlassen, der sich tatsächlich radikalen Ideen zuwendet – „radikal“ zumindest in dem Sinne, als es ihm, dem deutschen Mittelstand, Vorteile verschafft oder verschaffen könnte.
Historisch: 1960: In der DDR wird die Kollektivierung der Landwirtschaft für abgeschlossen erklärt (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/14._April)