Die Chefvolkswirte der Deutschen Bank waren allesamt intellektuelle Schwergewichte – zuletzt z. B. der viel zu früh verstorbene Nobert Walter oder auch Thomas Mayer. Ihr Nachfolger, Herr Folkerts-Landau leistete sich am vergangenen Wochenende aber dann den nächsten PR-Stunt der zumindest an solchen Aktionen wahrlich nicht armen Deutschen Bank:
Nachdem die Deutsche Bank es geschafft hatte, in einer einzigen Woche sowohl ihren Aktienkurs auf ein Allzeittief zu prügeln, als auch erneut im Stress-Test der Fed durchzufallen und dann auch noch vom Internationalen Währungsfonds als größtes globales Risiko für das Finanzsystem dargestellt zu werden, fordert Herr Folckerts-Landau keine zwei Wochen später in einem Interview mit „Der Welt am Sonntag“ ein 150 Milliarden Euro schweres EU-Programm zur Bankenrettung. Angesichts nur der letztgenannten Entwicklungen bei der Deutschen Bank ist es schon für sich genommen, wenig glaubwürdig, wenn Herr Folkerts-Landau dann für die Notwendigkeit eines derartigen Rettungspaketes auf die italienischen Banken verweist. Scheinbar kümmert es ihn auch wenig, dass mit so einem neuen Rettungspaket die neuen Bail-in-Regeln der Eurozone vollends ad absurdum geführt werden.
Richtig peinlich wird es aber, wenn man das Originalinterview in der Printversion der „Welt am Sonntag“ liest, denn dort hatte – was in der Online-Meldung nicht aufgenommen ist (!) – Herr Folkerts-Landau angegeben, gerade 100.000 Akien der Deutschen Bank erworben zu haben – wohl als Beweis dafür, für wie solide er sein Institut hält. Kommt das gewünschte Rettungspaket, dürfte Herr Folkerts-Landau also auch höchstpersönlich daran wegen des dann sicherlich steigenden Aktienkurses der Deutschen Bank partizipieren. Ein Schelm, wer böses dabei denkt, ist halt „Leistung aus Leidenschaft“…
Ein Gedanke zu „Deutsche Bank – oder Dreist kommt weiter“